

Am 7. Oktober 2025 versammelten sich zahlreiche Gläubige im Wiener Stephansdom zum traditionellen Rosenkranzfest. Genau 87 Jahre zuvor,am 7. Oktober 1938, war die Rosenkranz-Andacht im Stephansdom zu einem Zeichen des Widerstands gegen das NS-Regime geworden. Damals folgten etwa 7.000 junge Menschen dem Aufruf Kardinal Theodor Innitzers (NdW) und bekundeten ihren Glauben in einer Zeit größter Bedrängnis. Innitzers Predigt von der Pilgramkanzel gipfelte in den Worten: „Einer ist euer Führer, euer Führer ist Christus, wenn ihr ihm die Treue haltet, werdet ihr niemals verloren gehen." Die anschließende spontane Kundgebung vor dem Erzbischöflichen Palais führte einen Tag später zum gewaltsamen Sturm der Hitlerjugend auf das Palais – ein dunkelster Moment in der Geschichte der Wiener Erzdiözese.

Das Rosenkranzgebet mit anschließender Andacht,wurde von S.E. Kardinal Christoph Schönborn v/o Aquinas zelebriert. Der Kardinal, selbst Mitglied der ÖCV-Verbindung ÖkaV Rhaeto-Danubia Wien, würdigte in seiner Ansprache den Mut der katholischen Jugend von 1938 und rief zum Gebetfür den Frieden auf. Danach fand das Pontifikalamt mit dem Hochmeister des Deutschen Ordens, S.E. Frank Bayard OT (NdW), statt mit anschließendem Gedenkakt beim Mauthausenkreuz, das an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert.
Das Rosenkranzfest 2025 war mehr als eine historische Gedenkveranstaltung. Es war ein aktuelles Bekenntnis zu den Werten Glaube, Freiheit und Menschenwürde, die der ÖCV in seinen Satzungen verankert hat, an dem wir teilhaben durften. In einer Zeit, in der diese Werte erneut zur Diskussion stehen, erinnerte die Feier daran,dass Zivilcourage und das Bekenntnis zu christlichen Grundsätzen auch heute ihre Bedeutung nicht verloren haben.